2008/08/28

RFID in den Banknoten?

Als ich gestern in der Westschweiz war fiel mir eine Schlagzeile von 20minutes auf: Puces aux billets - Chips auf den Banknoten.

Ich holte eine Zeitung, verstand den Inhalt des Artikels nicht gleich komplett - POP Lavaux war mir zum Beispiel kein Begriff (eine links-aussen Partei aus dem Waadtland) und auch den Autor des Videos, in welchem vor den RFID-Chips gewarnt wird, Julien Sansonnens, kannte ich nicht.

Ich habe nun heute früh etwas genauer nachgelesen - anscheinend hat o.g. Julien Sansonnens ein einer Mitteilung an verschiedene Zeitungs-Redaktionen vor RFID-Chips in den Banknoten gewarnt - und als Beweis ein Video beigefügt, in welchem eine 20er-Note Brandspuren zeigt, nachdem er sie in die Mikrowelle gelegt hat. Hier nun einige Zeilen an ihn:

Lieber Julien, ich kenne zwar dein Video nicht (leider nicht verlinkt auf deinem Blog) aber könnte es eventuell sein, dass es der Sicherheitsstreifen aus Metall war, der die Brandspur verursacht hat? Die hohen Kosten, die du als Grund ins Feld führst, warum du die Untersuchung nicht von einem Labor hast machen lassen, kann man kaum gelten lassen - auch die von dir erwähnten "ɥ-Chips" von Hitachi und dessen Nachfolger lassen sich mit einem handelsüblichen Mikroskop noch finden (Note zuerst auflösen) - und wenn du nett gefragt hättest hätte dein Hausarzt vielleicht sogar die Banknote unter das Röntgengerät gelegt. Spätestens dort hätte man ja eine Antenne sehen müssen - denn auch die ɥ-Chips kommen nicht ohne aus.

20minutes zitiert dich mit "...permettant potentiellement la géolocalisation..." - also von Geolokalisierung durch RFID sind wir zum Glück noch sehr weit weg - 4 GPS-Satelliten auslesen, auswerten und das Signal über einen Rückkanal (z.B. GPRS) schicken ist doch noch etwas zu viel für einen kleinen RFID-Chip.

Bitte verbreite keine Halbwahrheiten oder Gerüchte über diese Dinge - dass "Le Matin" und "20minutes" dich nun öffentlich als "canular" dargestellt haben ist für dich persönlich sicher nicht vorteilhaft - aber Aktionen wie diese können auch die Aufmerksamkeit der Leute am Thema RFID schwinden lassen. Du riskierst damit, dass künftige Warnungen ebenfalls als "Ente" oder "einer X-Akte würdig" angesehen und ignoriert werden.

Mal sehen ob es mir gelingt, dies auf französisch zu übersetzen, damit ich's ihm schicken kann...

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2008/08/21

Open eGov Local Signer neue Beta


So, die Leute vom Bund haben eine neue Version des Open eGov Local Signers rausgebracht - damit können nun PDFs zusätzlich auch mit Zeitstempel versehen werden. Die Angaben für den Timestamping-Dienst von SwissSign (noch in Beta) sind bereits integriert.

Die Beta 1 von Version 2.0 gibt's hier zum Runterladen.

Weitere neue Funktionen:
  • Speicherbare Profile
  • Schöner Splashscreen
Leider lässt sich das Unterschriftsfeld nun nicht mehr direkt positionieren, dies muss man umständlich über das Profil machen - schön wäre hier definitiv eine drag-and-drop-Funktion.

Die Software ist Freeware, kann also von jedermann frei runtergeladen und gratis verwendet werden.

PS: In Hoc Signo Vinces bedeutet gemäss Wikipedia "In diesem Zeichen wirst Du siegen" - hm... vincere, vinceo... ich glaube eher es heisst "siegst du"

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2008/08/08

Schweiz (noch) nicht ganz ready für e-Voting

Tja, gemäss einer aktuellen Studie, die heute an der EVOTE08 vorgestellt wurde, ist die Schweiz nur auf Rang 12 von 31 untersuchten Ländern, was die "Bereitschaft" für e-Voting anbelangt.

Zwar haben wir die maximale Punktzahl für die gesetzlichen Grundlagen und unser Wahlsystem bekommen. Abzug gabs jedoch für die tiefe Stimm- und Wahlbeteiligung und die fehlende Einführung eines Zusatzprotokolls der Menschenrechts-Charta (habe noch nicht rausgefunden was hier genau fehlt)...

Desweiteren heisst es:
"No citizen card is implemented." - Ich glaube das wäre die Identitätskarte, oder?

"Digital signatures are considered." - Siehe den Eintrag "Von RFID, Zertifikaten und Pässen".

"The citizen register and the voting register are organized de-centrally and electronically." - und werden zusammengefasst und harmonisiert - auf Basis unserer neuen AHV-Nummer, die auch auf der neuen Versichertenkarte für die Krankenkasse erscheint.
... Tut mir leid, Sie haben an der letzten Abstimmung gegen [...] gestimmt, Sie bekommen leider nur Medikamente zweiter Wahl ...

In Sachen e-Voting hat Prof. Steffen an der HSR mal was Interessantes erzählt. Er war an einer Publikums-Vorstellung von e-Voting in einer Testgemeinde. Seine Frage: "Wie wird sichergestellt, dass keine Zuordnung von einer Person zu deren Stimmabgabe gemacht werden kann?" Antwort: "Das ist geheim, dies können wir aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich machen." Autsch.

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2008/08/06

Power Pack 1 für WHS deutsch

Endlich, nach langem Warten: Power Pack 1 für Windows Home Server deutsch ist da... Microsoft hatte es ja schon für den 4. August versprochen, aber Hauptsache es ist nun angekommen.

Leider ging mir bei meinem WHS-Crash vor ner Weile ja meine ganze Podcast-Kollektion von "Echo der Zeit" verloren - nebst meiner ganzen iTunes-Kollektion. So muss ich nun halt langsam aber stetig wieder versuchen, meinen Server zu füllen...

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Huessy lebt

 Viele Informatiker sind Täter; sie haben beispielsweise Sexualdelikte begangen oder sind verantwortlich für Bluttaten in der eigenen Familie. Meiner Meinung nach ist ihr Gehirn in der Informatiktechnik ausser Kontrolle geraten. Bekanntlich bedienen sich Informatiker des Kokses. Das steigert die Fantasie, und sie können effizienter und kreativer programmieren. Kein Wunder, wenn bei Leuten, die tagaus, tagein Zugriff auf alles haben, was die Welt im Internet anbietet, die Fantasie-Sicherungen durchbrennen. Ich bin überzeugt, dass es Aufsichtsorgane für Informatiker braucht, die mögliche Täterschaften frühzeitig aus dem Verkehr ziehen.

Obwohl viele tausend Schweizer in den vergangenen Tagen ein Mail mit dem Absender "Roman Huessy" erhalten haben - er lebt!

Anscheinend hatten einige Spammer in seinem Namen den Hinweis verschickt, er plane einen "erweiterten Suizid" (wie das ja so schön heisst). Die Polizei hat ihn dann morgens um 2 aus dem Bett geholt, aber alles war in Ordnung.
Das Mail strotzte nur so von Rechtschreibfehlern (siehe obige Webseite) - in der Printausgabe von 20min vielen diese jedoch dem Lektor zum Opfer... :-)

Wer erinnert sich da sonst noch an "Informatiker sind Täter"?

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