2008/11/28

Raser sind (Katzen-)mörder

Gestern abend fuhr ich um etwa 20 nach 10 mit dem Auto von Sins Richtung Zug - Kurz nach der Abzweigung Richtung Hünenberg sahen ich und Marina, wie sich auf dem Fahrstreifen in die andere Richtung eine Katze wand - offensichtlich bereits angefahren, aber noch lebendig!
Ich setzte den Blinker und fuhr sofort an den Strassenrand - unter Kommentaren unseres Mitfahrers und Autoeigentümers, der seine Pneus durch das seitliche Auffahren auf den Bordstein gefährdet sah. Drei Autos kamen uns entgegen, mindestens zwei davon hielten direkt auf die Katze zu und überfuhren diese. Alles winken, rufen, schreien hatte nichts genützt.
Wir erreichten die Katze, ein junges grau-weisses Büsi - es war tot. Es blieb nichts zu tun, Marina nahm es von der Strasse auf und legte es ins Gras daneben.

Wir fuhren weiter, ich fuhr Marina nach Rapperswil zum Bahnhof. Auf dem Rückweg fast die gleiche Situation: Kurz nach der Fussgängerüberführung zwischen Pfäffikon SZ und Schindellegi lag eine Katze vor mir auf der Fahrbahn - ich sah sie gerade noch unter den Reifen des Vordermanns auftauchen. Zwar konnte ich ausweichen, aber mein Hintermann konnte (oder wollte?) nicht. Bei der nächsten Gelegenheit raus, anhalten, zurücklaufen, aber auf der Strecke wird so gerast, dass ich die Strasse nicht betreten konnte.

Ich fuhr zum Stützpunktposten Höfe der Polizei SZ - nur etwa 2 km weiter unten. War natürlich niemand da. Zurück zur Unfallstelle, 50m vorher auf dem Velostreifen gehalten, Warnblinker eingeschaltet und mit dem Scheinwerfer (Xenon) den Platz ausgeleuchtet. Ich musste trotzdem noch 3 Autos passieren lassen, bis ich die Katze erreichen konnte. Natürlich auch wieder zu spät.

Zu Hause angelangt habe ich die Polizeikorps von ZG und SZ über die Ereignisse informiert - ich weiss nicht, ob ich den Notruf hätte anrufen sollen, entschied mich aber für die Kontaktformulare auf den Webseiten.

Der Einsatzleiter von Zug antwortete innerhalb weniger Minuten, und das um 00:40 früh - Chapeau!

Sehr geehrter Hr Mauchle,
wir haben ihr Mail erhalten und falls bei uns diesbezügliche Anrufe oder Fragen eingehen, wissen wir Bescheid.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Zuger Polizei
ELZ R. Röllin

Von der Kantonspolizei Schwyz warte ich noch auf Antwort.
Leider ist dies nicht das erste Mal, dass ich überfahrene Tiere melden musste - vor mehreren Wochen fuhr ich im Postauto auf der Kantonsstrasse von Hütten nach Schindellegi - auf dem kurvigen Stück lag ein toter Dachs auf der Strasse. Der Postautochauffeur, Herr Besic, konnte gerade noch ausweichen. In Schindellegi angekommen rief ich den Polizeinotruf an und meldete einen Wildunfall. Der Diensthabende zeigte sich wenig interessiert, wollte sogar zuerst wissen, ob es auf Kantonsgebiet Schwyz oder Zürich passiert war (Grenze verläuft gleich ausgangs Hütten). Erst als ich ihm sagte, dass Autofahrer beim Ausweichen auf die Gegenfahrbahn geraten würden und damit die Gefahr besteht, dass "sie ein Auto aus dem Hüttner Seeli ziehen können" reagierte er. Herr Besic sagte mir dann, dass 15 min später, als er zurückfuhr, der Dachs weg war.

Ein paar Lehren, die ich aus all dem ziehe:
  • Kapo Zug reagiert schnell, egal wann, und interessiert sich auch für Tiere
  • Polizeistützpunkte schliessen nachts - und haben kein Telefon vor Ort. Nur eine Hinweistafel, man solle ausserhalb der Bürozeiten den Notruf wählen
  • Ich brauche eine Warnweste im Auto, und eine starke Taschenlampe
  • Ich sollte mir Autonummern auch in so einem Fall sofort merken
  • Tiere totzufahren scheint vielen Autofahrern Spass zu machen

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